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Unerlaubtes Glücksspiel durch Banken???
geschrieben von Marc Stein am 28.05.2004 um 12:10:38
Diesen Artikel habe ich auf der Homepage www.isa-casinos.de gefunden.
Finde ich äußerst interessant. Ob die besagten Banken da wirklich unerlaubte (?) Glücksspiele veranstalten???
Was meint ihr?
Hier der Artikel:
Erfolgreiche Sportler bringen mehr Zinsen - 28.05.2004
von klaus-peter jordan
Geldanlage Kreditinstitute koppeln Sparprodukte an den Erfolg / Kritiker nennen
das Glücksspiel
Die Postbank setzt auf die Fußball-Nationalmannschaft. Die OLB hofft auf die
Olympischen Spiele in Athen.
Oldenburg/Bremen - Erfolg ist sexy. Das haben auch Banken und Sparkassen
erkannt. Besonders viel Aufmerksamkeit rufen Erfolge von Sportlern hervor.
Auch das hat die Kreditwirtschaft mitbekommen. Daher zielen die Geldhäuser
derzeit mit zahlreichen Zins-Sport-Koppelprodukten auf die Anleger.
Einen ?Volltreffer? für sich und die Anleger will die Postbank landen. Mit einem
Festgeldkonto namens ?Bonus Volltreffer? koppelt sie den Zinsertrag an den
Erfolg der deutschen Nationalelf bei der Fußball-Europameisterschaft in
Portugal. ?Mit Doppelspitze super aufgestellt? lautet der Werbeslogan. Wer der
Postbank 2 500 bis 50 000 Euro für sechs Monate überlässt, erhält garantiert
einen Jahreszins von 1,30 bis 1,50 Prozent : wohl eher Kreisklassenniveau.
Doch für das Erreichen von Viertelfinale, Halbfinale, Endspiel oder gar
Europameisterschaft gibt es Zinsboni, die den Jahreszins im Falle der
Europameisterschaft auf 3,25 bis 3,75 Prozent je nach Anlagebetrag steigern.
Für Michael Adams, Rechtsprofessor an der Uni Hamburg, ist das ?eindeutig
Glücksspiel? : und dafür braucht man eine Lizenz, die aber nur gemeinnützige
Organisationen bekommen. Der Kunde verzichte mit dem niedrigen Basiszins
zunächst auf höhere Zinsen und schließe stattdessen eine Sport-Wette darauf
ab. Auch Christel Lohrey von der Verbraucherzentrale in Oldenburg warnt
davor, sich von vermeintlichen Superangeboten verführen zu lassen. Und auch
sie sieht in solchen Angeboten ?eine gehörige Portion Glücksspiel?.
Auf das Glück der deutschen Olympia-Teilnehmer setzt die Oldenburgische
Landesbank AG (OLB). Sie bewirbt ihr Produkt ?OLB-Medaillen-Profi?
marktschreierisch mit dem Slogan: ?Unsere Sportler strampeln sich ab, und Sie
machen den Reibach.? Angeboten wird ein einjähriges Festgeld (Volumen 1
000 bis 50 000 Euro) mit einem Basiszinssatz von derzeit 1,85 Prozent. Für
jeweils zehn gewonnene Medaillen der deutschen Sportler in Athen gibt es 0,1
Prozent Zinsen mehr. Bei den letzten Spielen in Sydney brachten es deutsche
Olympioniken auf 56 Medaillen.
Bei gleichem Erfolg würde die OLB dann für die Festgeldanlage 2,35 Prozent
Zinsen zahlen. OLB-Sprecher Erich Koch weist darauf hin, dass die Bank für
einjährige Festgelder bis 50 000 Euro derzeit nur 1,80 Prozent zahlt. Der
?OLB-Medaillen-Profi? liegt damit auch bei einem vollkommenen Scheitern der
deutschen Athleten auf jeden Fall besser. Andere Banken allerdings zahlen für
entsprechende Festgelder schon ohne Koppelgeschäft mehr. Ganz zu
Schweigen von den viel flexibleren Tagesgeldanlagen, die mancherorts drei
Prozent Zinsen bringen.
Die Bremer Landesbank hofft, dass vom Glanz des Deutschen Fußballmeisters
Werder Bremen etwas auf sie abfällt. Ihre sechsjährige
?Werder-Champions-Anleihe? hat aber ansonsten mit Sport nichts zu tun.
Ausgestattet mit einem mickrigen Zins von 1,5 Prozent muss der Anleger auf
Erfolge europäischer Spitzen-Unternehmen an der Börse hoffen. An deren
Kurserfolgen (gemessen an der Wertsteigerung des Aktienindex Dow Jones
Euro Stoxx 50) partizipiert er mit 50 Prozent. Laufen die Aktien nicht, bleibt es :
trotz Werder-Glanz : bei 1,5 Prozent. So hätte der Anleger von einer
entsprechenden Bundesanleihe (Rendite knapp vier Prozent) wesentlich mehr.
Allerdings nicht die Werder-Erinnerungsurkunde mit Unterschriften von Klaus
Allofs, Thomas Schaaf und Frank Baumann. Diesen ?besonderen Kick?, so die
BLB, gibt´s nur beim Kauf der ?Werder-Champions-Anleihe?.
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Unerlaubtes Glücksspiel durch Banken??? - Marc Stein - 28.05.2004 12:10:38
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